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“Deutsches Zollmuseum – spannende Geschichten von Schmugglern und Zöllnern.”
Da liegt es, wunderschön in der Speicherstadt und doch fast unsichtbar: Das deutsche Zollmuseum. Wo sollte es auch besser sein, als in dem Welthafen Hamburg, innerhalb des ehemaligen Freihafens?
Ihr Toren, die ihr im Koffer sucht!
Hier werdet ihr nichts entdecken!
Die Konterbande, die mit mir reist,
Die hab ich im Kopfe stecken.
Heinrich Heine
Schönes Zitat, das im Museum an prominenter Stelle hängt. Ja, die Gedanken sind frei.
Die Gedanken sind frei ist ein deutsches Volkslied über die Gedankenfreiheit. Während der ursprüngliche Text wohl vor 1800 entstanden ist, gehen heutige Fassungen auf die 18842 durch August Heinrich Hoffmann von Fallersleben geschaffene Version zurück. Wikipedia
Aber fast alles andere ist mit Gebühren oder Zöllen belegt. Zölle gibt es schon sehr lange, fast möchte ich meinen, seitdem es Handel gibt. Der Fernhandel weckte schon immer Begehrlichkeiten. Warum sollte eine Ladung z.B. von Getreide kostenlos über das Land gefahren werden, wenn man doch Strassen auch dafür unterhalten musste? Oder Waren in eine Stadt bringen, ohne Steuern zu zahlen?
Geschichte
Die Geschichte des Zollwesen wird ausführlich im ersten Stock des Zollmuseum dargestellt. Darauf war ich sehr gespannt.
Römer
Im Zollmuseum fängt alles mit den “alten” Römern an, denn diese errichteten die ersten Zollschranken auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Eine bekannte Grenze war der Limes, ein Befestigung aus Palisaden, Erdwällen und Wachtürmen im Osten des Rheins.
“Im Römischen Reich gab es Zollstationen an der Grenze und im Binnenland, an wichtigen Pässen, Straßenkreuzungen, Flussübergängen und in den Häfen. Neben Ein- und Ausfuhrzöllen wurden auch Markt-, Durchfuhr- und Passierzölle erhoben. Zollpflichtig waren alle mitgeführten Gegenstände außer Reisebedarf und Reisegerät, wie etwa Wagen und Gespanne.” Deutsches Zollmuseum
Römische Münzen aus dieser Zeit hat man weit entfernt von denen Römern in den “wilden” Gebieten Germaniens gefunden. Eine römische Zollquittung sowie die Kleidung eines römischen Zollbeamten sind Highlights dieser Abteilung.
Ein Beispiel für eine solche Zollquittung findet sich mit ausführlicher Beschreibung und Übersetzung findet Ihr in der Berliner Papyrusdatenbank.
Zu dieser Zeit war der Zoll mit einem umfangreichen Verwaltungsaufwand verbunden, an dem jeder heutige Finanzbeamte (und natürlich auch die Finanzbeamtin) seine helle Freude hatte. Damals waren es in der Regel Männer, und zwar sowohl Freie als auch Sklaven, die Berufe ausübten wie z.B. Zöllner, Buchhalter und Leute, die Durchsuchungen vornahmen.
Mittelalter und frühe Neuzeit
Nach dem Niedergang des Römischen Reiches entstanden nach und nach in Deutschland kleinere und…