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Jetenburger Kirche, eine weitere Sehenswürdigkeit in Bückeburg

Zuletzt aktualisiert vor 1 Tag

Die Jetenburger Kirche ist nicht wirklich eine Sehenswürdigkeit, die ich in Bückeburg wahrgenommen habe. Neben dem Schloß, der Stadtkirche und den hübschen Fachwerkhäusern fällt diese kleine, schlichte Kirche aus Bruchsteinen kaum auf. Außerdem liegt sie etwas am Rande des heutigen Bückeburg.

Jetenburger Kirche – Geschichte

Jetenburg war bis 1928 ein eigenständiges Dorf. Da sie älter ist als die Stadtkirche, war sie bis zu deren Fertigstellung auch die Pfarrkirche von Bückeburg. Die dortige Kirche war Mitte des 16. Jh. abgebrannt, so dass die Bückeburger zum Gottesdienst nach Jetenburg gingen, die daraufhin aus allen Nähten platze und einen Neubau erforderte.

Die Jetenburger Kirche geht zurück auf einen Bau aus dem 12. Jahrhundert. Die heutige Kirche wurde 1573 aus Bruchsteinen als nachgotische turmlose Saalkirche gebaut. Sie hatte zuerst auch einen Turm, der aber schon im 16. Jh. abgerissen wurde. (Bückeburg scheint eine lange Geschichte von turmlosen Kirchen zu haben.)

Mit der Fertigstellung der Stadtkirche verlor die Kirche in Jetenburg sehr an Bedeutung. Sie wurde aber weiterhin als evangelisch-lutherische Kirche genutzt. Auch Beerdigungen fanden noch bis ins 19. Jh. statt.

Anfang des 19. Jh. wurde die Kirche ein paar Jahre als Lagerhaus und Pferdestall genutzt. Das war wahrscheinlich eine Folge der Napoleonischen Besetzung. Ca. 1860 begann eine umfangreiche Renovierung durch Fürstin Ida von Schaumburg. 1861 wurde die Jetenburger Kirche feierlich wieder für Gottesdienste und Beerdigungen freigegeben.

Der Friedhof

Der Friedhof der Jetenburger Kirche ist sehr bemerkenswert. Es gibt einige Grabmale, die einer besonderen Erwähnung wert sind. Unter anderem:

Johann Christoph Friedrich Bach (1732 – 1795), ab 1759 Hofkapellmeister an der

Hofkapelle.

Victor von Strauß und Torney (1809 – 1899), übersetzte das chinesische Tao Te King (Dao de Jing) als erster ins Deutsche. Er war Berater am Schaumburger Hof und betätigte sich als Schriftsteller und als Politiker.

Gräberfeld des Todeszugs und Gefangenenmahnmal

89 Kreuze erinnern an die Opfer eines Vertriebenenzuges, der 1946 im Dezember 800 Menschen aus Schlesien transportierte. Sie wurden unter menschenunwürdigen Umständen in Viehwaggons bei eisiger Kälte und fast ohne Verpflegung mehrere Tage durch Deutschland gefahren. Sie waren alle entkräftigt und kamen teilweise gleich in Krankenhaus. 89 starben schließlich durch den Transport. Das Denkmal von 1953 erinnert an die vielen Kriegsgefangenen, die damals noch entlassen waren.

Louise von Lehzen

1784 – 1870

Die aufwändigste Grabstelle ist die der Louise von Lehzen. Sie war viele Jahre die Erzieherin von Queen Victoria und blieb ihre Vertraute. 1842 kam es zu einem Zerwürfnis mit dem Ehemann der Queen und sie zog sich nach Bückeburg zurück, wo zwei ihrer Schwestern wohnten. Sie lebte gut ausgestattet mit…

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