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„ttt“-Skandal um Thilo Mischke: Weitere Vorwürfe gegen die ARD

Foto: ARD / Marc Rehbeck

Die Podcasterin Annika Brockschmidt wirft der ARD im Fall um Thilo Mischke und die Sendung „ttt“ eine „recht unverhohlene Drohung“ vor.

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Thilo Mischke haben nach Angaben einer der Initiatorinnen viele aus der Kulturszene „aus (berechtigter!) Angst vor beruflichen Konsequenzen“ nicht teilgenommen. „Viele haben uns geschrieben, dass sie sich nicht trauen, den offenen Brief zu unterschreiben“, veröffentlichte Podcasterin Annika Brockschmidt auf Instagram. 

Brockschmidt hatte gemeinsam mit ihrer Podcast-Kollegin Rebekka Endler („Feminist Shelf Control“) sowie einer Reihe von Unterstützerinnen und Unterstützern den Protest gegen die geplante Verpflichtung von Thilo Mischke als Moderator der ARD-Kultursendung der „ttt – titel, thesen, temperamente“ ins Rollen gebracht. Sie warfen ihm frühere sexistische Äußerungen sowie einen Mangel an Qualifikation für Kulturthemen vor. Am Samstag hatte die ARD schließlich eine Kehrtwende gemacht und will nun jemand anderen für „ttt“ suchen.

ARD-Programmchefin Christine Strobl hatte in dem Kontext gesagt: „Wenn ich in den letzten Tagen höre, dass mehrere anerkannte und beteiligte Personen aus der Branche sagen, sie trauen sich nicht mehr zu, in der Öffentlichkeit etwas zu dieser Debatte zu sagen, weil sie Angst haben, sich einem persönlichen Shitstorm auszusetzen – dann zeigt das für mich, dass wir eine Form der Debattenkultur erreicht haben, die ich problematisch finde und mit Sorge betrachte.“ Es sei Aufgabe des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks und besonders von „ttt“, Raum für Diskussion und kulturelle Vielfalt zu bieten.

Debatte um Thilo Mischke geht weiter

Brockschmidt erwiderte in ihrem Instagram-Post: „Was (die) ARD Programmdirektorin hier macht ist Verdrehung von Tatsachen & eine recht unverhohlene Drohung aus einer Machtposition.“ Strobl, die nach eigenen Angaben nicht in den Entscheidungsprozess integriert war, hatte auch gesagt: „Die Entscheidung der Kulturchefinnen und -chefs beruht auf der Erkenntnis, dass eine Diskussion nicht mehr möglich ist. Und das finde ich einen problematischen Zustand, und das treibt mich sehr um.“ Ihr sei wichtig, „dass wir jetzt wieder zu einer normalen Debattenkultur zurückkommen“.

Zuletzt hatte sich die Kritik an dem Journalisten Mischke wegen dessen früherer Autorentätigkeit gemehrt. Kulturschaffende verweigerten ihre Zusammenarbeit. Der Unmut dreht sich um die Vergangenheit des Journalisten und Autoren. Im Gespräch war etwa sein Buch „In 80 Frauen um die Welt“ aus dem Jahr 2010. Mischke reiste wegen einer Wette, 80 Frauen zu verführen, um die Welt. Daraus entstand das Buch.

Text: dpa/ Redaktion: JN



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